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Der Beweis meiner Kraft: Die Schönheit und Härte des Loslassens

  • johanna112
  • 5. März
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. März

„Ich bin zurück in meiner Kraft.“


Als sie diesen Satz aussprach, traf er mich mitten ins Herz. Ich weinte, kämpfte mit dem Abschied – und plötzlich verstand ich: Das hier ist kein Verlust. Es ist ein Beweis meiner Stärke.


Ich wusste, dass dieser Moment kommen wird. Doch ihn wirklich kommen zu sehen – das wollte ich nicht. Ich habe mich vor der Realität gewehrt, sie weggeschoben, als könnte ich so die Zeit anhalten. Doch sie kam. Und mit ihr eine Flut von Emotionen, die mich zum Weinen brachten. Ein Abschied, der so viele Facetten hatte: tiefe Traurigkeit, unendlicher Stolz, Dankbarkeit und Demut.


Zwei Frauen, die sich umarmen
Hannah & Johanna

Warum Abschiede so schmerzhaft sind

Loslassen ist eines der schwersten Dinge, die wir Menschen tun müssen. Abschiede reißen uns aus der gewohnten Sicherheit, stellen uns vor die Angst, zurückzubleiben oder etwas zu verlieren. Sie konfrontieren uns mit dem Unvermeidlichen: Veränderung. Und Veränderung bedeutet oft Unsicherheit. Doch genau darin liegt auch eine unendliche Kraft.



Ein Ort, der uns verband

Hannah und ich haben uns an einem Ort kennengelernt, der für uns beide nicht immer nur Freude mit sich brachte, aber uns dennoch aus ganz unterschiedlichen Gründen und Wegen zusammenführte. Deshalb werden wir diesem Ort und den Menschen dort für immer dankbar sein.



Gestern: Der Tag des Abschieds

Gestern habe ich mich von meiner Freundin Hannah verabschiedet. Sie geht nach Italien. Sechs Monate.

Mein Kopf sagt dazu: "Hä? Was sind denn schon 6 Monate? Weißt du eigentlich, wie schnell das vergeht? Und dann auch "nur" Italien?"

Mein Herz meint dazu: "Klingt nach einer Ewigkeit."

Sechs Monate, in denen ich sie nicht sehen werde. Sie, die mich durch die dunkelsten Zeiten meines Lebens begleitet hat.



Eine Verbindung, die bleibt

Eine Person, die fast den gleichen Namen trägt wie ich. Die sieben Jahre jünger ist als ich. Ich kann das jedes Mal kaum glauben. Wenn ich daran denke, wie ich mit 23 war – wie reflektiert sie ist, wie klug sie entscheidet – dann kann ich nur sagen: Ich habe die allergrößte Achtung. Sie trifft Entscheidungen mit einer solchen Weisheit, die ich damals nie gehabt hätte. Wir tragen nicht nur fast den gleichen Namen, sondern auch eine sehr ähnliche Lebensgeschichte, einen ähnlichen Schmerz in uns. Und doch sind wir so verschieden. Ich kann so viel von ihr lernen. Vor allem, was es bedeutet, "weich" zu sein – mit anderen und mit sich selbst.

To be surrender.



Die Kraft eines Abschieds

Hannah war da, als ich am Boden lag. Sie war die, die mir zugehörte – immer und immer wieder. Die, die mich weinend am Telefon auffing, aber auch die, die mir mit klaren Worten sagte:

„Johanna, hör auf zu warten. Geh los. Es ist dein Leben.“

Sie hat mich erinnert, dass ich selbst verantwortlich bin. Sie war ehrlich, kritisch, liebevoll. Eine Person, mit der ich alles teilen konnte – Freude, Schmerz, Lachen, Weinen. Und genau deshalb trifft mich dieser Abschied so tief.


Zwei Frauen, die sich anschauen

Aber dann kam dieser eine Satz. Dieser eine Moment, der alles veränderte. Ich stand vor ihr, die Tränen liefen mir übers Gesicht, als ich ihr sagte, wie sehr ich sie vermissen werde. Und sie sah mich an und sagte:


„Es ist der perfekte Moment, zu gehen. Denn ich weiß, dass ich dich hier zurücklassen kann. Denn du bist zurück in deine Kraft gekommen.“

In diesem Moment traf mich die Erkenntnis mit voller Wucht: Ich habe meinen Wert zurückgefunden. Ich stehe Tag für Tag für mich und mein Leben ein. Mal mehr, mal weniger – aber ich habe das Bewusstsein für mich selbst zurückerlangt. Ich habe mich aus der Tiefe gezogen. Ich bin nicht mehr die zerbrochene Version meiner selbst. Und Hannah? Sie hat es gesehen. Sie hat mich durch die Hölle begleitet und nun das Vertrauen, dass ich auch ohne sie standhalten kann.

Es gibt wohl kaum ein schöneres Kompliment.



Loslassen bedeutet nicht verlieren

Und worüber reden wir hier eigentlich? Über sechs Monate. Über Italien. Ich kann ins Auto steigen und sie besuchen. In den Flieger steigen. Und das Allerschönste? Wir sind so oder so für immer verbunden. Manche Verbindungen brauchen keine Worte. Sie bestehen, egal wo auf der Welt wir uns gerade befinden. Und doch weine ich. Nicht nur, weil ich sie vermissen werde, sondern weil ich spüre, wie viel sie mir bedeutet. Und weil ich endlich realisiere: Ich bin zurück in meiner Kraft. Auch dank ihr.


Was wahre Freundschaft bedeutet

Freundschaft bedeutet nicht, sich täglich zu sehen oder ständig zu sprechen. Wahre Freundschaft bedeutet, dass man einander trägt – in den dunkelsten Stunden und in den strahlendsten Momenten. Dass man sich gegenseitig wachsen sieht und sich gegenseitig loslassen kann, weil man weiß: Die Verbindung bleibt. Egal, wohin das Leben uns führt.


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Moehredesign: Ein gemeinsamer Weg

Hannah hat mich begleitet, als die Bestellungen in meinen dunklen Zeiten auch noch ausblieben, mein finanzieller Druck größer wurde und mich stets supportet. Andererseits ist moehredesign ihr größter Lehrer. Denn auch sie befindet sich in den Babyschuhen der Selbstständigkeit.

Moehredesign zeigt ihr, wie geschäftliche Entscheidungen oft auf den eigenen Selbstwert zurückführen. Die Dinge, die ich selbst in meinen Anfängen erlebt habe, kann ich nun an sie weitertragen, sie tragen, sie so gut verstehen und ihr einen Push geben, an sich zu glauben. Vielleicht ist das auch eine Form der Slow-Fashion-Bewegung – denn natürlich reist sie mit moehredesign im Gepäck nach Italien.


Danke, mein Girl. Danke, dass es dich gibt.


  • Hast du auch eine Freundschaft, die dich durch schwere Zeiten getragen hat?

  • Jemanden, der dir den Spiegel vorgehalten und dir geholfen hat, deine eigene Stärke wiederzufinden?

  • Was bedeutet für dich wahre Freundschaft?


Lass es mich wissen – ich würde mich freuen, deine Geschichte zu hören.







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